Russians Russen Phuket Patong

Russen auf Phuket: Probleme nehmen zu

Russen sind mittlerweile die größte Touristengruppe auf Phuket. Seit Russland im Februar 2022 die Ukraine überfallen hat, kommen immer mehr Russen nach Thailand. Leider benehmen sich die russischen Touristen und Expats sehr oft nicht wie gute Gäste.

Russen auf Phuket größte Gruppe bei Touristen

Nach Angaben des internationalen Flughafens Phuket als auch der thailändischen Tourismusbehörde TAT stellen Russen auf Phuket die mit Abstand größte Gruppe unter den Touristen als auch unter den Expats.

Phuket ist seit langem ein beliebter Zufluchtsort vor dem harten russischen Winter. Nun kam der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dazu und mit ihm zahlreiche russische Flüchtlinge vor der Einberufung in die russische Armee. Das zeigt sich bei den Touristen, vor allem bei den Langzeit-Touristen: Sie sind überwiegend Russen, männlich und im Alter zwischen 20 und 35 Jahren.

„Ich bin hier um der Wehrpflicht in Russland zu entgehen. Ich möchte nicht in diesen Krieg“, erzählt Igor der Bangkok Post. „Es gibt hier viele wie mich, wir bauen uns hier etwas eigenes auf. Ich möchte hier bleiben, solange dieser Krieg geht, zur Not auch illegal“.

Expats: Auch hier sind Russen auf Phuket größte Gruppe

Auch die Immobilienverkäufe an Russen sind stark angestiegen. Als im September die erste Mobilmachung Russlands seit dem Zweiten Weltkrieg angeordnet wurde, stiegen die Zahlen der Russen, die länger als nur einen Urlaub auf Phuket bleiben wollen.

„Meine Kunden sind größtenteils jung, 30-35 Jahre alt. Es sind oft wohlhabende Kunden mit hohem Budget“, sagte Sofia Malygaevareal, eine russische Immobilienmaklerin in Phuket, gegenüber dem arabischen Sender Al Jazeera. „Viele Russen haben beschlossen länger auf Phuket zu bleiben – von drei bis sechs Monaten bis zu einem Jahr sogar nach Phuket zu ziehen.“

Immobilenpreise auf Phuket steigen stark

Dies macht sich auch bei den Preisen auf Phuket bemerkbar: Immobilien, die noch vor Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine für rund 800 – 1000 Euro im Monat zu mieten waren, kosten nun bis zu 6000 – 10.000 Euro pro Monat. Die Preise gerade bei Luxusimmobilien auf Phuket haben sich in kürzester Zeit vervielfacht.

Das alles ist für Phuket eigentlich kein Problem. Die Insel war in der Corona-Pandemie überdurchschnittlich stark vom wirtschaftlichen Abschwung Thailands betroffen. Mit den Russen fließt jetzt wieder viel ausländisches Geld auf die Insel.

Russen bilden Parallelgesellschaft auf Phuket

Das Problem, das viele einheimische Thai und Touristen aus Europa, den USA und Australien mit den russischen Gästen auf Phuket haben: Die Russen bilden komplett isolierte Parallelwelten. In diesen organisieren sie sich, stellen ihre eigenen Regeln auf, missachten die thailändische Kultur und unterlaufen selbst internationale Mindeststandards in Sachen Benehmen und Höflichkeit, so unlängst eine Umfrage auf Phuket unter Einheimischen und internationalen Touristen in Phuket-Town und Patong.

Bemerkenswert: Selbst bei den russischen Kurzzeit-Touristen sind Russen nach Chinesen am unbeliebtesten. In allen anderen Gruppen, vor allem bei den Thai selbst sind sie unangefochten auf Platz 1 des Unbeliebten-Rankings.

Russen halten sich oft nicht an thailändische Vorschriften

Während sich viele europäische, amerikanische und australische Touristen über das miese Benehmen vieler Russen beschweren, haben ortsansässige Thai viel größere Probleme mit den neuen „Gästen“ aus Russland. Sie drängen in den niederschwelligen Arbeitsmarkt, fahren Taxi, arbeiten als Surflehrer oder verdingen sich als Touristen-Guides. Alles natürlich für russische Touristen. Und über russische soziale Medien wie VK oder Telegram organisiert.

Das Problem: Anders als die Thai arbeiten die Russen schwarz. Sie zahlen in der Regel keine Steuern in Thailand, halten sich an keine Regeln oder Sicherheitsvorschriften. Selbst die hartgesottene einheimische Taxi- und TukTuk-Mafia in Patong ist machtlos gegen die neue Konkurrenz.

Thailand unternimmt wenig gegen kriminelle Russen

Der thailändische Staat und das Tourismus-Ministerium TAT beobachtet die Lage, verhalten sich aber sehr zum Ärger vieler Thai auf Phuket passiv. Zu groß sind die Einnahmen, die Russen derzeit ins Land spülen. Gerade im hochpreisigen Segment. Von diesen Milliarden profitieren natürlich nur wenige Thai. Die negativen Auswüchse dieses unfairen Wettbewerbs müssen allerdings ausschließlich die hart arbeitenden Thai auf Phuket ausbaden.

Phuket erlebt kompletten Kulturwandel

Kaum ein Touristen-Hotspot in der Welt hat sich in den letzten Jahren so stark verändert wie Phuket. Während vor 10 Jahren Chinesen, Inder und Araber die Insel entdeckten und sich zu den jahrzehntelang dominanten Deutschen, Australiern und Skandinaviern gesellten, findet aktuell ein richtiger Verdrängungswettbewerb statt.

Gerade in Kata, einem traditionell von Schweden, Dänen und Norwegern touristisch geprägten Ort auf Phuket, findet man heute überwiegend russische Restaurants, Bars und Shops. Im besten Fall bieten diese Läden dann noch eine Speisekarte auf englisch an. Die Folge: Die Touristen aus Skandinavien, die seit vielen Jahren kommen, bleiben aus.

Phuket nach wie vor beliebt bei Deutschen

Bei Deutschen ist Phuket nach der Corona-Pandemie laut TAT weiterhin beliebt. Allerdings nennt die TAT hier Fluggastzahlen für Bangkok. Für die großen Touristen-Hotspots Thailands wie Phuket, Pattaya und Koh Samui waren keine Zahlen zu bekommen.

Der Verdacht liegt auch hier Nahe: Auch Deutsche suchen sich so langsam Alternativen für die von Russen überlaufenenen und gekaperten Orte. Kleinere oder weniger touristisch entwickelte Inseln auch rund um Phuket bieten hier eine gute Alternative für alle, die Thailand lieben aber nicht Urlaub in Neu-Neu-Russland machen wollen.

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