Der Chef der thailändischen Bundespolizei hat landesweit alle Polizeieinheiten angewiesen, härter gegen Prostitution vorzugehen. Dies gilt vor allem für die Hotspots der Prostitution wie Bangkok, Pattaya, Koh Samui oder auch Phuket. Die Polizei auf Phuket hat bereits mehrere Bars und Massagesalons kontrolliert und die Personalien der Sex-Arbeiter aufgenommen. Freier aus dem Ausland wurden bislang nicht kontrolliert.
Prostitution ist in Thailand illegal aber bislang geduldet
Was viele Thailandtouristen vergessen: Prostitution ist im Königreich offiziell verboten. Dennoch ist die Prostitution in Thailand ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Es werden derzeit rund 43 Milliarden US-Dollar umgesetzt, das entspricht in etwa 11% des thailändischen Bruttosozialprodukts. Zwischen zwei und drei Millionen weibliche wie männliche Thai prostituieren sich nach inoffiziellen Schätzungen in Gogo-Bars, Bordellen, Massage-Salons und Karaoke-Clubs. Das alles funktioniert selbstverständlich nur deshalb, weil Polizei und Behörden hier gegen Geld wegschauen und nicht gegen die Prostitution vorgehen.
Militärregierung will Prostitution bekämpfen
Die seit dem Militärputsch regierenden Generäle wollen ein sauberes Thailand ohne Korruption und Prostitution. Angefangen haben sie mit dem großen Beach-Cleanup, als in vielen Touristenorten illegale Bauten aberissen wurden und illegaler Handel mit Liegen und Sonnenschirmen untersagt wurde. Jetzt folgt Schritt zwei. Der Generalkommissar der königlich thailändischen Polizei hat daher nun der Prostitution und der mit ihr einhergehenden Korruption den Kampf angesagt.
Alle Polizeieinheiten wurden angewiesen, landesweit alle illegalen Unterhaltungsmöglichkeiten zu stoppen und die Verantwortlichen zu verhaften. Darüber hinaus seien alle Personen, die an Prostitution und Menschenhandel beteiligt zu bestrafen. Ob hiermit auch Touristen gemeint sind, die als Freier diese Etablissements besuchen, bleibt offen.
Kinderprostitution wird hart bestraft
Auch gegen Kinderprostitution wird ab sofort noch schärfer vorgegangen. Der Polizeichef hat alle Polizeieinheiten dazu aufgefordert, alle damit verbundenen Gesetze ohne Ausnahme durchzusetzen. Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland weist hierzu auch auf die weitere Strafverfolgung im Heimatland hin: „Der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen in Thailand wird hart bestraft und auch dann in Deutschland strafrechtlich verfolgt, wenn die Tat in Thailand begangen wurde. Im Zweifel sollte man sich über das Alter des Partners/der Partnerin vergewissern. Ausweise sind allerdings häufig gefälscht.“
Polizeibeamte, die die Prostitution und den Menschenhandel unterstützen oder sie wissentlich nicht bekämpfen, müssen ebenfalls damit rechnen, dass gegen sie eine Untersuchung eingeleitet wird.
Alle Sexarbeiter auf Phuket sollen registriert werden
In ihrem Kampf gegen Prostitution wuden bereits mehrere Bars und Massagesalons von der Polizei kontrolliert. Die Militärregierung möchte in einem ersten Schritt alle Sex-Arbeiter auf Phuket erfassen. „Wir müssen zunächst sicherstellen, dass es keine Zwangsprostitution und keine minderjährigen Prostituierten auf der Insel gibt“, so Phukets Polizeichef Generalmajor Pachara Boonyasit gegenüber seinen rund 350 Polizeibeamten.
Wie genau die Registrierung der Sexarbeiter ablaufen soll und ob künftig auch Touristen, die sich als Freier betätigen, ebenfalls erfasst werden, blieb offen. Bislang hatten Freier, die mit volljährigen männlichen oder weiblichen Sex-Arbeitern Sex hatten auf Phuket noch nichts zu befürchten.